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Museum: Kultur zwischen den Fronten - kulturelles Erbe in Irak
geschrieben bei 02.05.2003, 06:41 Uhr von Wigbert Böll
Verschiedenes Für viele Experten kam es noch schlimmer als erwartet. Die Plünderung der Museen, Universitäten und Bibliotheken im Irak übertraf selbst vorher geschilderte Szenarien. Alle kulturellen Schätze sind verschwunden und keiner weiss, ob sie nicht auch zerstört wurden. Die 5000 Jahre alte "Vase von Uruk" ebenso wie die "Harfe von Ur". In wenigen Tagen und Nächten wurde archäologische Arbeit vernichtet und die Chancen für die Übersetzung0 Jahrtausende alter Dokumente eliminiert.

Es hätte nicht dazu kommen müssen, sagt Martin Sullivan, ex-Vorsitzender des "Kulturgüter-Ausschuss", der direkt US-Präsident Mr.Bush berät. Mr. Sullivan ist diese Woche (17.April) aus Protest gegen den nicht ausreichenden Schutz der US-Truppen zurückgetreten. Mit ihm legte auch Mr. Gary Vikan sein Amt als Auschussmitglied nieder und sagte: "Offensichtlich kennen wir den Wert von Öl, aber sicherlich nicht den Wert von Kultur." Mr. Sullivan warf der amerikanischen Führung indirekt Versagen beim Schutz der irakischen Kulturgüter vor. "Bei dieser Art von Angriffskrieg ("pre-emptive war") hätte man das mit einplanen müssen." Ausserdem wurde dem Auschuss vor dem Krieg zugesichert, dass das Militär dem Schutz der Kulturgüter eine hohe Priorität einräumen wird....

Zwar weist das Verteidigungsministerium jede Schuldzuweisung zurück, doch viele Experten sind sich einig, dass die Zerstörung von vielen Artifakten, die dem "Weltkulturerbe" zugerechnet werden, nicht hätte geschehen dürfen. Eine Sicherung der bekannten Gebäude hätte mit der gleichen Schnelligkeit und Effizienz wie bei der Sicherung der Ölfelder erfolgen können. Anders als bei der Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan (Afghanistan) durch die Taliban trägt in diesem Fall der "Befreier" also mindestens eine Mitverantwortung.

Als Konsequenz reden einige Kulturmanager und Experten in den USA bereits von der "Notwendigkeit, die Perspektive zu verändern", was bedeutet, innerhalb der USA verstärkt für Weltkultur Lobbyarbeit zu machen.

Kultur hat einen schwierigen Stand in den USA. Trotz herausragender Institutionen wie z.B. das Smithsonian Institute in Washington, D.C., (www.smithsonian.org), trotz etablierter Fundraisingstrukturen und -methoden und trotz funktionierender Kultur fördender Stiftungen und Fonds, legt die generelle Politik immer die Masstäbe der Unterhaltungsindustrie an. Broadway und Hollywood sind ein direktes Produkt dieser Haltung - die auch wiedergespiegelt wird in der bekannten Klage alter Jazz-Legenden, dass sie in Europa "mit Respekt" behandelt werden, während sie in den USA längst vergessen sind.

Wenn neue Rekordbudgets für das Pentagon bereitgestellt werden, streichen die Behörden auch die noch existierenden dürftigen Kulturprogramme weiter zusammen. Das bedeutet eine verstärkte Notwendigkeit für Fundraising, Lobbying, Grassroot Marketing und jegliche andere Arbeit, die das Überleben in Zeiten ausgetrockneter öffentlicher Gelder sichert. Verstärkter Widerstand ist überall zu spüren - wie z.B. der momentane landesweite Protest über die drohende Schliesssung vieler Stadtbibliotheken - jedoch bereiten sich schon einige Kulturmanager auf die Zeit "nach Bush" vor, wenn "wir hoffentlich wieder normal arbeiten können" und der "Wert der Kultur" in den USA wieder neu entdeckt wird.

Anmerkung: Ein Beitrag von Wigbert Böll, Korrespondent, New York, Email: boell@kulturmanagement.net

 
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